Vitiligo (Weißfleckenkrankheit, Scheckhaut)
Die nicht ansteckende, chronisch verlaufende Hauterkrankung Vitiligo (Weißfleckenkrankheit, auch als Scheckhaut bekannt) betrifft weltweit etwa um die 2 % der Gesamtbevölkerung. Optisch auffallend und für diese Krankheit typisch sind weiße, pigmentfreie Hautflecken. Bei diesem Erscheinungsbild handelt es sich um Pigmentstörungen, die sich möglicherweise, dabei jedoch nicht zwangsläufig langsam ausweiten. Ein zu hoher Wasserstoffperoxidgehalt (H2O2) verhindert die Bildung von Melanin (Zellfarbstoff), so zumindest lautet der neueste Stand der Erkenntnisse. Eine Repigmentierung ist möglich, so dass die von einer Weißfleckenkrankheit betroffene Hautregion auch nach Jahren genesen kann und als reversibel zu bezeichnen ist.
Genetische Zusammenhänge spielen bei der Hautkrankheit Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) keine übergeordnete Rolle, denn auch bei genetisch nicht vorbelasteten Familien konnte Vitiligo beobachtet werden. Vitiligo hat Fachkreisen zufolge eine Vererblichkeitsrate von etwa 33 %. Die kompletten Unterarme samt der Ellenbogenregionen, Handgelenke, Hände und Finger bilden neben den Füße und Genitalien die am häufigsten betroffenen Körperregionen. Dabei tritt nochmal eine vermehrte Häufigkeit an gedehnten Hautpartien auf, beispielsweise im Ellenbogenbereich. In vielen Fällen bleibt die Größe der unpigmentierten Flächen konstant. Sofern die Melanozyten wieder „aktiviert“ sind, können einzelne Areale Pigmente erhalten. Allerdings können sich unpigmentierte Stellen bei ungünstigem Verlauf auch ausweiten.
Symptomatik einer Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)
Aktuellster Erkenntnisse zufolge tritt Vitiligo in vielen Fällen nicht autark auf, sondern zum Teil in Begleitung von Autoimmunerkrankungen. Angesichts statistischer Auswertungen geht man davon aus, dass die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) sehr oft zusammen mit der Schilddrüsenerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis und anderen Schilddrüsendefekten einhergeht, auch Diabetes mellitus Typ 1 kommt hierbei beispielsweise infrage. Weiterhin wird ein Ausbruch der Vitiligo-Erkrankung mit Stressfaktoren in Zusammenhang gebracht. Stress könnte als Katalysator wirken, indem stressbedingte Auswirkungen das Immunsystem stören, was wiederum die bereits vorhandene Autoimmunerkrankung in Erscheinung treten lässt, indem sich pigmentlose Hautstellen zeigen.
Behandlung bei Vitiligo (Weißfleckenkrankheit)
Vitiligo ist nach heutigem Stand der Erkenntnisse nicht heilbar. Es wurden bereits Steroide zur Behandlung eingesetzt, allerdings konnten diese keine bemerkenswerte Wirkung belegen. Mit ebenfalls immunsuppressivem Ansatz wurden zudem Präparate aus der Gruppe der Calcineurin-Antagonisten getestet. Veröffentlichungen zur Bewertung der Wirksamkeit werden noch erwartet. Derzeit und dem aktuellen Kenntnisstand gemäß kommen zumeist nachfolgend aufgeführte Methoden und Therapien bei Vorliegen der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) zum Einsatz:
Transplantation im Einzelfall: Autologe Melanozyten werden angezüchtet und wieder neu verpflanzt. Die Ergebnisse werden insbesondere im Gesichtsbereich als zufriedenstellend bewertet
Farbausgleich: Verbliebene Melanozyten werden mittels Laserbestrahlung, Einnahme von Tyrosinaseinhibitoren oder chirurgischen Eingriff zerstört. Die Folge: Farbausgleich
Bestrahlung mit ultraviolettem Licht: UV-Licht – Therapien mittels 311 nm Schmalspektrum-UVB, UVA-Kombi mit lichtsensibilisierenden Präparaten (u.A. mit Khellin, Phenylalanin), auch mit 308 nm Excimerlaser
Begleitende Therapiemöglichkeiten: Bieten keine Heilungsmöglichkeiten bei Vitiligo, können sich jedoch therapieunterstützend auswirken
Camouflage: Einsatz kosmetischer „Hilfsmittel“, wie Abdeckstifte und auch Selbstbräuner mit dem Ziel, den Kontrast zur gesunden Haut optisch zu verringern