Behandlung und Therapie bei atopischem Ekzem (Neurodermitis)

Tägliche Hautpflege mit speziell angereicherten Produkten

Betroffenen einer Neurodermitis (atopische Dermatitis, atopisches Ekzem)  wird angeraten, die tägliche Hautpflege den besonderen Erfordernissen anzupassen und Produkte anzuwenden, die rückfettende Substanzen beinhalten. Durch Ölbäder, rückfettende Cremes und Lotionen können Therapie und Pflege miteinander einher gehen. Beschwerdefreie Zeiträume können sich auf diese Weise verlängern, zudem dient eine explizit abgestimmte Pflege der Vorbeugung vor neuen Krankheitsschüben.

Kortison

Eine regelmäßige, bedarfsorientierte Anwendung mit dem Wirkstoff Kortison ist bei Patienten oftmals nicht willkommen, da sich unerwünschte Nebenwirkungen einstellen können, die sich teils hartnäckig halten und schwer zu beheben sind (beispielsweise Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen). Dennoch verzeichnet Kortison eine enorme Effizienz hinsichtlich akuter Krankheitsbeschwerden mit Entzündungserscheinungen, so auch im Falle eines akuten Neurodermitis-Schubes. Durch Anwendung kortisonhaltiger Cremes können Entzündungen eingedämmt, überschießende Immunreaktion unterdrückt und Juckreiz deutlich gelindert werden. Die Kortisolwirkung von Cremes und Lotionen löst zudem in der Regel keine oder nur in seltenen Ausnahmefällen Wasseransammlungen und andere Nebenwirkungen aus.

Cremes mit den Wirkstoffen Tacrolimus und Pimecrolimus

Ebenfalls wird mit Cremes therapiert, welche die Wirkstoffe Tacrolimus und Pimecrolimus enthalten. Dabei weist der Arzneistoff Pimecrolimus eine schwächere Wirkung auf, als Tacrolimus. Eine Verordnung dieser Mittel zur äußeren Anwendung ist für leichte bis mittelschwere Formen der Neurodermitis vorgesehen. Eine Behandlung mit Pimecrolimus unmittelbar nach dem Auftreten der ersten Symptome kann akute Ekzemschübe bei einer atopischen Dermatitis verhindern. Liegt hingegen eine mittelschwere bis schwere Neurodermitis-Form vor, welche nicht auf gängige Therapien anspricht, wird in vielen Fällen Tacrolimus verordnet. Eine Anwendung von 0,1 %-igem Tacrolismus wird lediglich bei Personen empfohlen, welche das 17. Lebensjahr erreicht haben. Beide Arzneistoffe (Tacrolismus und Pimecrolismus) finden bei Kindern unter 3 Jahren keine Anwendung.

Ciclosporin (auch Cyclosporin A, aus der Gruppe der Immunsuppressiva)

Liegen schwere und/oder chronische Formen der atopischen Dermatitis (Neurodermitis) vor, kommt auch der Calcineurin-Inhibitor Ciclosporin, zumeist im Rahmen einer Kurzzeit-Intervall-Therapie, zum Einsatz. Dabei richtet sich die Dosierung nach der individuellen Situation, dem Körpergewicht und dem Erfolg der Behandlung. In der Regel wird eine Anwendung von Ciclosporin bei einer atopischen Dermatitis (atopisches Ekzem) durch eine gezielt schrittweise Reduktion der Dosis vorgenommen. Bei erneuter Verschlechterung des Hautbildes wird die Behandlung wiederholt.

Weitere Therapie-Maßnahmen